EhrenGarde | Sessionsbuch 2020
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nur als Souvenir-Verkäufer, sondern auch
als kleines Auskunftsbüro viel ge- und
befragt: wo die Waschgelegenheiten
sind, wo der Pausenimbiss eingenommen
werde, gibt es einen Lift, kommt auch das
Dreigestirn? Eine fröhliche Besucherin
gibt ihr Kleider-Drama zum besten: „Zuhause
fertig zur Abfahrt, gab eine Naht
meines Kleides den Geist auf. In Windeseile
sprang ich von einem ins andere
Kleid. Aber jedes Mal fehlte mir die dritte
Hand, ohne deren Hilfe ich den Reißverschluß
nicht schließen konnte. Ich hab
die Träger unter den Armen festgeklemmt,
bin hierher gefahren und sofort
zu einer befreundeten Mutter der Kindertanzgruppe
gesaust.... sie hat mich dann
korrekt ins Kleid geschossen.“ Das Sehen
und Gesehenwerden vor Veranstaltungsbeginn
wird begleitet von dezenten Klänge
von Kontrabass und Saxophon. Salonmusik
mit kölschen Weisen. „Ich bin
sprachlos. So habe ich Karnevalsmusik
noch nie gehört! Das war gerade „Hey,
Kölle“. Ich hab`s gar nicht erkannt. Bis
meine Frau mich aufmerksam machte.“
Und noch etwas verdient besondere Beachtung:
die Notenständer sind ein Kuriosum.
Der eine digital, ein Tablet. Der
andere analog mit Noten auf Papier. Ein
sehenswerter Kontrast vor den überdimensional
großen Türen des Festsaals,
hinter denen Tenor Norbert Conrads den
Abend eröffnet. Er schmettert vom Treuen
Husar zum Mädel, das am Rhein geboren
sein muss, egal welchen Stammbaum