EhrenGarde | Sessionsbuch 2020
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Das Kölner Dreigestirn Jungfrau Catharina, Prinz Marc I, Bauer Markus
unter Jugendlichen als „reden“ bezeichne.
Oftmals handele es sich nur um unartikulierte
Laute. Die Schönheit und Vielfalt
der Sprache bleibe auf der Strecke.
Ein weiterer Dorn in seinem Auge ist die
unzureichende Bildung der jüngeren Generation,
die Amazonen für weibliche Paketboten
halte und Richard Wagner für
den Erfinder der Tiefkühl-Pizza. In umwerfender
Manier kehrt er dann in heimische
Gefilde zurück und definiert den
Kölschen Klüngel mittels 82 Titeln und
Strophen bekannter Karnevalslieder. Standing
ovations sind ihm sicher.
Ebenso den Bläck Fööss, die sich deutlich
verjüngt haben und nur noch Erry Stoklosa
und Bömmel Lückerath aus den Gründerjahren
in ihren Reihen haben.
Auch am EG-Stand im Foyer gibt es eine
neue Besetzung. Hanna und Anni. Anni
studiert Medien- und Kulturwissenschaften
und sagt augenzwinkernd: „Mein
Einsatz hier fällt unter „Kultur“.“ Weniger
Kultur ist in Guido Cantz` geliebtem Heimatstadtteil
Porz anzutreffen. Die Infrastruktur
umfasst er so: „Es gibt viele
Fachgeschäfte – fürs Schrottwichteln.“
Dann teilt er spitzzüngig in alle Richtungen
aus: vom vermasselten Sommermärchen,
über die Moschee-Einweihung bis
hin zum neuen CDU-Bundesvorsitz. Natürlich
darf auch ein Seitenhieb auf die
NRW-Landeshauptstadt nicht fehlen, die
per Navi direkt angesteuert wird, wenn
man im Auto den Fluch ausstößt: „Fahr
zur Hölle!“. Ein Höllenspektakel liefern die