
Kölner Kulturkompass 12/20 35
Foto: Michael Breuer Photokonzept
die Umsetzung dreier Schritte.
Schritt 1: „freien Fall stoppen“,
Schritt 2: „Stabilisierung“ und 3.
„schrittweiser Aufbau“. Um diese
Ziele zu erreichen schlagen sie
eine temporäre finanzielle Unterstützung
der Event-Branche, die
Unterstützung der Professionalität
und des Verantwortungsbewusstseins
in der Event-Branche
sowie wirtschaftliche Planungssicherheit
vor. Neben dem Aufbau
einer schlagkräftigen Lobby,
wird PRO EVENT beginnen, eine
digitale Konferenzserie zu veranstalten,
um regelmäßig Erfahrungen
und Best Practice Beispiele
auszutauschen.
Die Bretter, die die Welt
bedeuten
Trotz umfangreicher Hygienemaßnahmen
und eines ausgeklügelten
Lüftungssystems traf der
„Lockdown light“ auch das
COMEDIA
Theater. Hinter den
Kulissen und auf den Probebühnen
des Hauses ging die Arbeit
jedoch unverdrossen weiter. Das
neue Stück des COMEDIA Theaters
für die Weihnachtszeit, „Die
Bremer Stadtmusikanten“, ist fertig.
Die Programme in der Sparte
„Satire plus“ sind spielbereit. Alle
Beteiligten stehen nun in den
Startlöchern und hoffen weiterhin
auf den Dezember. Auch die
Oper und das Schauspiel Köln
blicken grundsätzlich mit Zuversicht
in die nächsten Wochen
kündigten bereits diverse Premieren
an. So können sich Tanz-Freunde
auf die deutsche Erstaufführung
des Tanzgastspiels „3S“
von Sidi Larbi Cherkaoui im
Schauspiel freuen. Darüber hinaus
wartet das Schauspiel mit den
Premieren von „Die Blechtrommel“
und „Don Karlos“ auf. Ob
wirklich gespielt werden kann,
war zum Redaktionsschluss noch
Fraglich. Allerdings läuft seit Kurzem
das Streaming-Angebot
„Dramazon Prime“ mit den Produktionen
„All For One And One
For The Money“ sowie der Reihe
„Close Up“. Die Oper will ebenfalls
mit drei Premieren in die
Vorweihnachtszeit gehen: „Written
on Skin“, „Die tote Stadt“ sowie
„Pünktchen und Anton“. Die
Volksbühne am Rudolfplatz sorgte
im November mit einer ganz
besonderen Aktion für Aufsehen.
Unter dem Motto „Mein Schlüssel
zur Kultur“ wurde dazu aufgerufen,
ein Vorhängeschloss mit
dem eigenen Namen an den Bauzaun
am Eingang der Volksbühne
zu hängen, um im Dezember
gemeinsam
mit den Verantwortlichen
des ehemaligen Millowitsch
Theaters, die Pforte dieses
Traditionshauses erneut zu öffnen.
Bleibt zu hoffen, dass es dann
auch wirklich dazu kommt.
„Rettungsschirm Kino“
Ver.di, der HDF KINO und die
Unternehmen Cinedom, Cinemax,
Cinestar, Kinopolis und
UCI appellierten an die Bundesregierung,
sicherzustellen, dass
die Mittel der außerordentlichen
Wirtschaftshilfe alle Kinos erreichen
solle – unabhängig von ihrer
Größe und Mitarbeiterzahl. Die
erneute Schließung stelle die
Unternehmen
nun vor immense
Herausforderungen, mit unabsehbaren
Folgen auch für die Beschäftigten.
Auch deshalb appellierte
das Bündnis daran, alle Kinobetriebe
über einen „Rettungsschirm
Kino“ zu unterstützen.
Der Filmpalast Köln, inhabergeführtes
Traditionskino am Hohenzollernring,
hat mit denselben
Problemen zu kämpfen: Fünf
Monate Schließung, keine Einnahmen.
Dem gegenüber stehen
hohe Fix- und Personalkosten für
die Mitarbeiter, die ausnahmslos
in Kurzarbeit sind. Die Aussichten
sind entmutigend. „Das Infektionsrisiko
ist sicher ebenso wenig
in den Kinos zu suchen wie in den
gastronomischen Betrieben mit
ihren durchdachten Hygienekonzepten“,
so Geschäftsführerin
Claudia Hebbel. Warum nach
intensivsten Anstrengungen und
vorgabegetreuen Umsetzungen
nun in Kauf genommen würde,
dass ganzen Branchen das Aus
drohe, sei „schwer zu verstehen“.
Cinedom
Foto: PRO EVENT/Paul Zimmer
(v.l.) Michael Herberger, Edwin Weindorfer, Barbara Rittner, Adam Szpyt und Stefan Löcher
(v.l.) Moritz Netenjakob, Henning Krautmacher, Gilly Alfeo, Laurenz Leky
Foto: Volksbühne am Rudolfplatz